Wer glücklich ist, hat mehr vom Leben. So heißt es doch. Aber lässt sich Glück wirklich beziffern? Ja, sagen Wissenschaftler. Anhand von Studien kann man durchaus schlussfolgern, wie man glücklicher werden kann. Die Ergebnisse der psychologischen Forschungswelt haben wir für euch zusammengefasst. Hier sind die zehn Tipps für ein zufriedenes Leben. Einige dieser Varianten beziehen sich auf den aktuellen Status quo in deinem Leben, andere wiederum zielen auf die emotionale Reife und das geistige Wachstum ab.
Dein Umfeld für ein zufriedenes Leben
Für die Zufriedenheit im Leben ist es entscheidend, im Hier und Jetzt zu sein. So einige Menschen wünschen sich, sie wären ab und an eine andere Person, hätten andere Charaktereigenschaften, würden woanders leben, mit mehr Geld usw. Aber darauf kommt es nicht an. Das Hier und Jetzt zu akzeptieren, ist eine wichtige Voraussetzung für ein zufriedenes Leben. Man akzeptiert die Dinge, die man nicht ändern kann, und stellt sich jenen Dingen in Bezug auf eine Veränderung, die man verändern kann. Das Eine benötigt Gelassenheit und Akzeptanz, das andere den Mut zur Veränderung.
1. Akzeptiere das Hier und Jetzt
Vollständig im Moment zu leben, bringt Zufriedenheit und Selbstakzeptanz mit sich. Du bist genau da, wo du jetzt bist, vollständig richtig. Der Vergangenheit nachzutrauern oder Ängste vor der Zukunft zu haben, bringen dir nichts außer ein schlechtes Gefühl. Das Leben stellt jeden Tag Anforderungen an uns. Deswegen gibt es gute Augenblicke und weniger gute, die herausfordernd sind. Aber beide gehören zum Leben dazu. Es kann helfen, einfach auf den Ablauf der Dinge zu vertrauen, loszulassen, ohne dass man alles kontrollieren kann. Kann man sowieso nicht.
2. Schaffe dir ein gutes soziales Umfeld
Letztendlich bilden wir den Durchschnitt der Menschen, die unsere engsten Bezugspersonen sind. Der Blick in das eigene soziale Umfeld lohnt sich folglich. Bist du von negativem Gedankengut umgeben, wird es dir schwerfallen, deine eigene Seele optimistisch und rein zu halten. Jammern du und deine Freunde euch gegenseitig vor, wie schlimm das Leben ist und was der Partner mal wieder Furchtbares getan hat, wirst du dich eher als hilfloses Opfer und nicht als selbstbewusster Akteur im Leben wahrnehmen. Wenn du dir jetzt sagst: Ja, aber ich habe nun mal nur die Personen um mich, die ich zur Verfügung habe. Antworte ich dir: Nichts einfacher als das. Wir leben in den Zeiten des World Wide Web. Du findest für alle Belange Gleichgesinnte im Internet, die an denselben Weggabelungen wie du im Leben stehen und sich ebenfalls aufgemacht haben, etwas zu hinterfragen und zu verändern. Finde sie.
Das heißt übrigens nicht, dass du deinen Freunden den Rücken zukehren sollst. Es meint lediglich, sich weitere soziale Bezugspunkte mit neuen Ansichten zu suchen. Du blickst quasi über den sozialen Tellerrand.
3. Verbinde dich körperlich mit dir selbst
Und zwar nicht nur im übertragenen Sinne, indem du dein Leben in die eigene Hand nimmst. Sondern auch im wortwörtlichen Sinne. Sport macht glücklich und zufrieden, das ist mittlerweile unbestritten. Mal ganz ehrlich. Die wenigsten von uns haben Lust, sich so richtig auszupowern. Gerade wenn der Alltag einen in Schach hält, braucht man nichts weniger, als sich als Loser zu fühlen, nur weil man sich nicht mehr von der Couch aufrappeln kann. Deshalb lautet dieser Tipp nicht einfach: Treibe Sport. Wir empfehlen dir, dich gezielt auf die Suche nach etwas zu machen, was dir Spaß bringt. Es kommt überhaupt nicht auf die Außendarstellung an. Gerade wenn du weniger sportbegeistert bist, empfiehlt es sich, niedrigschwellige Angebote zu suchen. Warum nicht einfach immer am Sonntagmorgen entspannt und in Hauskleidung einen YouTube-Yoga-Kanal aufrufen und dort mitmachen? Für den Anfang können es ja auch eher kurze Sessions sein oder welche, die den Fokus auf eine moderate Bewegung mit mehr Meditation legen.
Zunächst geht es bei diesem Tipp darum, bewusst eine Verbindung zum eigenen Körper herzustellen und sich bewusst dafür zu entscheiden, für diesen Sorge zu tragen.
Dein Mindset für ein zufriedenes Leben
Wie sehen deine Gedanken aus, wenn du eine Draufsicht auf dein aktuelles Leben tätigst? Ertappst du dich dabei, wie du aus deinem Leben gedanklich fliehst, indem du dich beispielsweise um einen anderen Menschen exzessiv emotional kreist oder um unbestimmte Sorgen? An welchen Punkten im Alltag wählst du einen gedanklichen Ausstieg aus der Realität? Wann versteigst du dich in etwas, wann blendest du aus? Sich gedanklich über etwas Klarheit zu verschaffen, ist damit nicht gemeint. Auch Gedankenflucht oder Tagträume dürfen sein. Doch die Sorgen und Grübeleien dürfen nicht verhindern, dass man die Verantwortlichkeiten im Leben aus den Augen verliert.
4. Denke positiver
Studien zeigen, dass ein großer Anteil unserer Gedanken negativer beziehungsweise selbstabwertender Natur ist. Das muss nicht sein. Wir sind unseren Gedanken nicht hilflos ausgeliefert. Es kostet ein wenig Selbstaufmerksamkeit, die Gedanken in eine positive Richtung zu korrigieren, aber je mehr man es praktiziert, umso automatisierter wird es. Formuliere empfundene Mängel für alles, was du nicht hast, in Dankbarkeit um für alles, was du hast. Was kannst du aus den Schwierigkeiten des Lebens für dich lernen? Probleme werden im Leben stets auf dich zukommen. Sie werden nicht kleiner, wenn man sie dramatisiert. Im Gegenteil, dann wirken sie größer. Wenn du sie stattdessen sachlich herunterbrichst und ansonsten dein Leben in gewohnter Art weiterführst, bekommen die Schwierigkeiten im Leben plötzlich keinen so großen Spielraum mehr. Du musst dich nicht von ihnen bestimmen lassen. Weder dein Verhalten noch dein Gefühlsleben. Missbehagen ist nur ein vorübergehender Zustand. Er ist normal, wenn man sich weniger bequemen Situationen stellt, aber er verschwindet auch wieder. Mehr ist es nicht.
5. Resilienz kann wachsen
Resilienz, also die seelische Widerstandskraft, ist zu einem wahren Zauberwort geworden. Wer resilienter ist, der kommt mit den Widrigkeiten des Lebens besser klar. Es mag sein, dass einige Menschen von Hause aus einen guten Umgang mit stressigen Situationen oder Lebensherausforderungen mitbekommen haben, aber Resilienz kann man lernen. Letztendlich zeigt dir jede neue Erfahrung, die du angegangen bist, dass du daran wächst. Resilienz besteht aus vielen kleinen Bausteinen, die man täglich pflegen sollte, um für etwaige Alltagsherausforderungen gerüstet zu sein. Das heißt: Man sollte nicht nur in dem Moment an der Resilienz arbeiten, wenn man sich aktuell der Herausforderung stellt, sondern du solltest nahezu täglich stabil auf deine stärkenden Resilienzbausteine zugreifen, die dich für zukünftige Herausforderungen rüsten. Und dazu gehören beispielsweise regelmäßiger Sport, um bei sich zu sein (siehe Punkt 3), sich ein gutes soziales Umfeld zu suchen (siehe Punkt 2), sich selbst positiv zu begegnen und sich nicht als Opfer der Lebensumstände wahrzunehmen (siehe Punkt 4 und 1).
Resilienz: einer der wichtigsten Tipps für ein zufriedenes Leben
Schlussendlich gehören alle zuvor genannten Punkte, ebenso wie die im zweiten Teil erscheinenden, nachfolgend genannten Punkte, zu den Bausteinen der Resilienz. Wenn wir uns mehr im Leben verankern, kognitiv und sozial, werden wir mehr Widerstandskraft besitzen. Und eben weil wir diese Widerstandskraft spüren, gewinnen wir an dem Glauben, dass das Leben bewältigbar ist. Diese Selbstwirksamkeit in Bezug auf das Leben lässt uns leichter und glücklicher fühlen. Aus diesem Grund zählt für uns Resilienz zu einem der wesentlichsten Tipps für ein zufriedenes Leben. Die übrigen fünf Tipps für ein zufriedenes Leben lest ihr hier: Zehn Tipps für ein erfülltes Dasein – Wie werde ich glücklicher? (2).