Zuviel Medienkonsum bei Kindern kann schaden

Zuviel Medienkonsum bei Kindern kann schaden © Patrishe under cc

Zum Medienkonsum bei Kindern existieren zahlreiche Meinungen und Studien, welche vor negativen Auswirkungen des Medienkonsums wie zum Beispiel innerer Unruhe und Unkonzentriertheit oder einer höheren Aggressivität warnen. Darüber hinaus fanden Studien heraus, dass sich der Konsum von Medien bei Kindern auf deren Schlafverhalten auswirken kann.

Medienkonsum bei Kindern beeinflusst Schlafverhalten

Die Forschergruppe um Elizabeth Cespedes vom Department of Nutrition der Harvard School of Public Health führte eine Studie an 1.864 Kindern durch, deren Eltern unter anderem hinsichtlich des durchschnittlichen kindlichen TV-Konsums pro Tag und der täglichen durchschnittlichen Schlafdauer der Kinder im Alter von sechs Monaten sowie in den ersten sieben Lebensjahren befragt wurden (Cespedes et al., 2014).
Es zeigte sich, dass je höher der kindliche TV-Konsum pro Tag war, desto stärker verkürzte sich die Schlafdauer der Kinder in der Nacht (um sieben Minuten mit jeder Stunde TV-Konsum). Auch wenn dieser Effekt bei Jungen und Mädchen gefunden wurde, machte er sich stärker bei Jungen als bei Mädchen bemerkbar. Diskutiert wird hierbei unter anderem die mögliche Ursache, dass Jungen durch die Art ihres Medienkonsums empfänglicher für Störungen durch mediale Außenreize seien als Mädchen, wie eine durchgeführte Studie von Nuutinen et al. (2013) vermuten lässt.

Medien im Kinderzimmer beeinflussen Schlafverhalten

Medienkonsum bei Kindern: Rennspiele am Computer

Medienkonsum bei Kindern: Rennspiele am Computer © Buglugs under cc

Nuutinen et al. (2013) untersuchten in ihrer Studie, inwiefern Medienkonsum und die Präsenz von zugänglichen Computern und Fernsehern im Kinderzimmer das Schlafverhalten bei Schulkindern beeinflusst.
Waren diese Medien in den Kinderzimmern vorhanden, fand sich eine kürzere Dauer des Schlafs sowie spätere Bettgehzeiten der Kinder im Vergleich zu Kindern, bei denen kein solcher medialer Zugang im Kinderzimmer vorhanden war. Darüber hinaus zeigten sich geschlechtsspezifische Unterschiede.
Veränderungen im Schlafverhalten fanden sich bei Jungen, wenn sie einen Computer oder/und einen Fernseher im Zimmer hatten; bei Mädchen zeigten sich diese Auswirkungen nur in Bezug auf einen eigenen Fernseher im Zimmer.
Als mögliche Ursachen für die Auswirkungen des Computers allein bei Jungen wird von den Studienautoren die Möglichkeit der unterschiedlichen Nutzung von Computern diskutiert: Während Jungen eventuell häufiger Computerspiele konsumieren, scheinen Mädchen eher in der Online-Kommunikation aktiv zu sein.

Bezogen auf die Studie von Cespedes et al. (2014) könnte man also hinsichtlich der geschlechtsspezifischen Unterschiede annehmen, dass Jungen womöglich emotional aufwühlendere Medieninhalte konsumieren als Mädchen, welche sie in Folge dessen „schlechter“ schlafen zu lassen scheinen.

Als Fazit bleibt, dass Medienkonsum das Schlafverhalten bei Kindern, bei Jungen und bei Mädchen, beeinflussen kann. Unter dem Fokus der Wichtigkeit von Schlaf aufgrund regenerierender Prozesse, Gedächtniskonsolidierungen und ähnlichem sollte demnach in Bezug auf den Medienkonsum bei Kindern das Augenmerk der Eltern auf Menge und Art des Konsums liegen.

Quellen:

  • Cespedes, E.M., Gillman, M.W., Kleinman, K., Rifas-Shiman, S.L., Redline, S. & Taveras, E.M. (2014). Television Viewing, Bedroom Television, and Sleep Duration From Infancy to Mid-Childhood. Pediatrics, 133(5).
  • Nuutinen, T., Ray, C. & Roos, E. (2013). Do computer use, TV viewing, and the presence of the media in the bedroom predict school-aged children’s sleep habits in a longitudinal study? BMC Public Health, 13(684).